Foto: Erich Kraus
TRIESDORF – Manch einer bringt seine Schäfchen ins Trockene, der andere zählt sie – in Triesdorf werden sie gehütet! Am Samstag, 13. September, laden die Landwirtschaftlichen Lehranstalten gemeinsam mit dem Institut für Tierzucht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und dem Landesverband Bayerischer Schafhalter e.V. wieder zum großen Treffen der Schäferszene. Das traditionsreiche Bayerische Lehrhüten mit Freisprechungsfeier hat eine Strahlkraft in den gesamten süddeutschen Raum und lockt neben Schaf-Expertinnen und -Experten auch interessierte Laien auf die grünen Wiesen rund um Triesdorf.
LLA-Direktor Markus Heinz freut sich auf die Veranstaltung, die seit 1983 einen festen Platz im Triesdorfer Jahreskalender hat und an der bereits über 200 Nachwuchskräfte teilgenommen haben: „Lehre und Leistung in Einklang zu bringen ist das Credo der Schafhaltung Triesdorf. Bei unserem Lehrhüten dürfen die Nachwuchskräfte der Schäferei ihr Können unter Beweis stellen. Dieses Ereignis ist nicht nur für Fachpublikum sehenswert – dank der Kommentierung erhalten alle Interessierten einen Einblick in das faszinierende Zusammenspiel von Schäfer, Hund und Herde.“ Das Lehrhüten ist ein Berufswettbewerb, der verpflichtend ist für alle Auszubildenden in Bayern. Dieses Jahr nehmen sechs Nachwuchsschäferinnen und -schäfer am Wettbewerb teil, darunter auch Constanze Treml, die einen Teil ihrer Ausbildung bei den Lehranstalten Triesdorf absolviert hat. Der Parcours sowie die Bewertung der Hüteteilnehmenden und ihrer Hütehunde richtet sich nach den Vorschriften für das Leistungshüten.
Die Teilnehmenden des Lehrhütens treffen am Samstag um 09:30 Uhr in Triesdorf ein. Nach kurzer Vorstellungsrunde wird die Reihenfolge ausgelost – das Lehrhüten selbst beginnt dann um 10 Uhr, ein weiteres um 14 Uhr. Das Hütegelände ist ab der Hauptstraße ausgeschildert. Ihre Verbundenheit zu Triesdorf bringt die Schäferschaft beim feierlichen Schäferabend ab 19 Uhr in der Triesdorfer Mensa zum Ausdruck. In diesem Rahmen werden erneut die Gesellenbriefe und Meisterurkunden verliehen. Für das leibliche Wohl ist ganztätig dank Grillspezialitäten, Kaffee und Kuchen bestens gesorgt. So können sich Jung und Alt auf einen spannenden und gemütlichen Tag in Schäferkreisen freuen.
Gemeinsam mit der Berufsschule Ansbach-Triesdorf bilden die LLA seit vielen Jahren den Schäfernachwuchs aus. Um die Ausbildungsinfrastruktur zu verbessern, wurde erst im Mai eine neue Halle in Triesdorf eröffnet. Auch im Bereich der Zucht ist die Triesdorfer Schafhaltung rund um die Schäfer-Familie Smietana überaus erfolgreich. Die Jungböcke sind in Schäferkreisen äußerst gefragt. Besonders im Rampenlicht stand dieses Jahr beim Ansbacher Bockmarkt im Februar ein Merinolandschafbock aus der Zucht der Lehranstalten, der nach einem spannenden Bieterduell den rekordverdächtigen Preis von 10.100€ erzielte.
Text: Vera Pedreiro Correia, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LLA