Erfolgreiche Ernte: Triesdorfer Langstrohroggen für Freilandmuseums-Dächer | Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf

Erfolgreiche Ernte: Triesdorfer Langstrohroggen für Freilandmuseums-Dächer

13. August 2025

TRIESDORF/BAD WINDSHEIM – Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (LLA) dürfen sich auch dieses Jahr über eine erfolgreiche Ernte ihres Langstrohroggens freuen. Bei diesem besonderen Roggen handelt es sich um eine alte Landsorte, den sogenannten Lichtkornroggen. Dieser wächst rund zwei Meter hoch und unterscheidet sich vom klassischen Brotroggen durch seine stabilen und flexiblen Halme. Er ist daher ideal geeignet als Ziegelersatz zur Dacheindeckung und wird im benachbarten Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim verwendet, um die Bauernhäuser der Mittelalter-Baugruppe instand zu setzen.


Aufgrund des vielen Regens fand die diesjährige Ernte zwar etwas später statt als im Vorjahr, dies hat der Qualität jedoch keinen Abbruch getan: „Die Strohqualität und -länge ist analog zu 2024 hervorragend. Trotz der trockenen Witterung während der Vegetation ist der notwendige Halmdurchmesser gegeben und wir können eine Top-Ernte an das Fränkische Freilandmuseum liefern“, zeigte sich LLA-Direktor Markus Heinz erfreut. In Triesdorf wurde knapp ein Hektar Roggen ausgesät, in Bad Windsheim waren es 0,2 Hektar.


Beim gestrigen Pressetermin direkt am Feld in Triesdorf begutachteten Museumsdirektor Dr. Herbert May und Markus Heinz die geernteten Strohgarben und betonten einstimmig: „Der Anbau von Langstrohroggen ist ein sehr schönes Projekt zwischen unseren beiden Bezirkseinrichtungen. Hier können wir moderne Landwirtschaft mit traditionellem Handwerk verbinden.“ Damit das Roggenstroh bei der Ernte nicht geknickt oder zerbrochen wird, muss auf moderne Technik verzichtet werden. Stattdessen kommt ein historischer Mähbinder aus dem Fränkischen Freilandmuseum zum Einsatz, ein Oldtimer der Firma Fahr aus den 60er Jahren. Der Roggen wird nach der Ernte zunächst zur Trocknung in einem Container eingelagert, dann werden die Ähren mit Hilfe einer stationären Dreschmaschine ausgedroschen und die Halme abschließend in aufwendiger Handarbeit zu sogenannten „Strohschauben“ gebunden. Diese Tätigkeit erfolgt im Fränkischen Freilandmuseum durch ehrenamtliche Helfer und ist sehr zeitintensiv. Dementsprechend kommt die diesjährige Triesdorf-Ernte erst 2026 auf die Museums-Dächer.


Text: Vera Pedreiro Correia, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LLA