Triesdorfer freuen sich über erfolgreichen Projektabschluss | Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf

Triesdorfer freuen sich über erfolgreichen Projektabschluss

3. April 2025

Bildunters​chrift: Die Projektbeteiligten der Standorte Triesdorf, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Markt Kastl blickten gemeinsam mit Vertretenden aus Politik, dem Landwirtschaftsministerium (Fördermittelgeber) und der BayWa auf die erfolgreiche Projektlaufzeit zurück. (Foto: LLA, Tobias Vetter)


TRIESDORF – Sowohl der Klimawandel und dessen Folgen als auch der Biodiversitätsverlust sind zwei bedeutende Herausforderungen unserer Zeit. Das sogenannte KnuB-Projekt, das am Fachzentrum für Energie und Landtechnik (FEL) durchgeführt wurde, vereint diese beiden Themen auf effiziente Weise. Ende März fand die offizielle Abschlussveranstaltung des Projekts statt, zu der Ehrengäste sowie alle Projektbeteiligten eingeladen wurden. Rund 35 Gäste aus Politik, Landwirtschaft und der Projektarbeit selbst kamen am 27.03.2025 in der Gastonscheune in Triesdorf zusammen und blickten auf 3,5 spannende und arbeitsreiche Jahre zurück. Insgesamt waren 32 Akteure aus Kommunen, Unternehmen, Landwirtschaft und Naturschutz am KnuB-Projekt beteiligt. Die treuhändische Funktion bezüglich des Vertragswesens, der finanziellen Umsetzung, der Dokumentation und der Zertifizierung bei diesem Projekt lagen in den Händen der BayWa AG.


Doch was verbirgt sich nun genau hinter den vier kleinen Buchstaben? „Klimaneutralität & Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ – so lautet der offizielle Projekttitel in voller Länge. Die Projektstandorte mit einer Gesamt-Vertragsfläche von circa 730 Hektar befanden sich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, im oberpfälzischen Markt Kastl (Landkreis Amberg-Sulzbach) sowie in Triesdorf selbst.


Erklärtes Ziel des Projektes war es, alle Akteure sowie die breite Öffentlichkeit zu animieren, die eigene Wirkung auf Klima und Umwelt zu reflektieren und selbst aktiv zu werden. Das Projekt unterstützte dabei Kommunen, Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe auf ihrem Weg hin zur Klimaneutralität sowie bei der ökologischen Aufwertung von Lebensräumen auf deren Flächen. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts war die Entwicklung und beispielhafte Umsetzung eines Kooperationsmodells zwischen den beteiligten Akteuren, das eine ökonomische Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe zum Ziel hatte. Bei diesem Kooperationsmodell finanzierten Paten (Kommunen, Unternehmen) von Landwirten durchgeführte Humusaufbau- und Biodiversitätsmaßnahmen, die mithilfe der Expertise von lokalen Naturschutz-Institutionen geplant wurden. Zudem war die Erarbeitung eines Bewertungssystems für Biodiversitätsmaßnahmen Teil des Projekts. Regionalität, Freiwilligkeit, Transparenz und Praxisnähe waren für das Projekt stets von großer Bedeutung. Im Mittelpunkt stand zudem die Entwicklung von zukunftsfähigen Lösungsansätzen.


Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster dankte in seinem Grußwort bei der Abschlussveranstaltung allen Mitwirkenden und betonte zugleich: „Für alle Beteiligten war die Zeit im Projekt aufregend und herausfordernd. Ich bin sicher, es hat sich gelohnt und sie werden Vorbild für andere sein. Mit diesem Projekt ist Triesdorf erneut seinem Ruf gerecht geworden, Vermittler zwischen Theorie und Praxis zu sein.“


Gefördert wurde das KnuB-Projekt mit 200.000 € vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Regierungsdirektorin Iris Gerhard war ebenfalls als Ehrengast in Triesdorf anwesend und zeigte sich erfreut, das Projekt finanziell unterstützt zu haben.


Auch die Projektverantwortlichen am Fachzentrum für Energie und Landtechnik (FEL) waren sehr zufrieden mit dem Projektverlauf und den Ergebnissen. FEL-Leiter Norbert Bleisteiner unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung der Regionalität: „Ich persönlich bin der Meinung, dass Kompensationsmaßnahmen nicht nur in das Ausland ausgelagert werden sollten. Vielmehr sollten wir unserer Verantwortung in Deutschland und vor Ort in den einzelnen Regionen gerecht werden. Mit dem Projekt ‚Klimaneutralität & Biodiversitätssteigerung‘ wurde ein Format geschaffen, das eine transparente und regionale Umsetzungsmöglichkeit für Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet.“ Projektmitarbeiterin Franziska Sippl zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Wir sind stolz darauf, dass das entwickelte Kooperationsmodell auch von größeren, teils international agierenden Unternehmen aus der Region unterstützt wurde. Insbesondere die Verbindung von Aspekten der CO2-Reduktion mit dem Thema Biodiversität zu einem Nachhaltigkeitspaket ist ein Alleinstellungsmerkmal und sehr innovativ.“

Die Weiterentwicklung des Projekts sowie die Übertragung auf andere Standorte wird sowohl von der BayWa AG als auch am FEL weiterverfolgt.


Text

Franziska Sippl, Projektbetreuung KnuB am FEL, LLA
Vera Pedreiro Correia, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LLA